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Jussi Tapola bleibt SCB-Trainer – Marc Lüthi bestätigt das

Head Coach Jussi Tapola (SCB) im siebten Playoff Viertefinal Spiel der Eishockey National League zwischen SC Bern, SCB, und Fribourg-Gotteron, HCFG, vom Mittwoch, 26. Maerz 2025 in Postfinance Arena i ...
Trotz Scheitern im Playoff-Viertelfinal: Jussi Tapola bleibt SCB-Trainer.Bild: keystone
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Marc Lüthi bestätigt: «Jussi Tapola bleibt»

Die wilden Zeiten beim SCB sind definitiv vorbei. Manager Marc Lüthi, der in der Trainerfrage das letzte Wort hat, bestätigt den Kurs der Vernunft seines Obersportchefs Martin Plüss. Es gibt beim SCB keinen neuen Trainer.
27.03.2025, 15:5327.03.2025, 16:55
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Der SCB hat das 7. Viertelfinal-Spiel auf eigenem Eis gegen Gottéron 1:4 verloren. Zum zweiten Mal ist Trainer Jussi Tapola im Viertelfinal gescheitert. Trotzdem will Obersportchef Martin Plüss seinen Trainer behalten. Die «Operation Tapola» soll weitergehen.

Martin Plüss, Captain und Leitwolf der SCB-Meisterteams von 2010, 2013, 2016 und 2017, steht beim SCB in höchstem Ansehen. Sein Wort in sportlichen Dingen ist «Gospel» («Evangelium») und er hält auch schützend seine Hand über Untersportchef Patrik Bärtschi. Die zwei Zürcher sind die sportlichen Wetter- und Kulturmacher beim SC Bern.

Trotzdem: Das letzte Wort in der Trainerfrage hat nach wie vor das SCB-Urgestein Marc Lüthi. Jussi Tapola kann also erst beruhigt sein, wenn auch von dieser höchsten SCB-Stelle das Okay kommt. Um sicher zu sein, dass der finnische Bandengeneral tatsächlich im Amt bleibt und eine Polemik gegen den Trainer keinen Sinn ergibt, erkundigt sich der Chronist sicherheitshalber bei Marc Lüthi, ob es tatsächlich zu keinem Trainerwechsel kommen wird.

Den Sinn für Selbstironie hat der SCB-Manager auch in schwierigen SCB-Zeiten nicht verloren. Ein Hosentelefon-Gespräch am Tag nach dem Untergang gegen Gottéron. Der Pulverdampf hat sich schon ein wenig gelichtet:

Marc Lüthi
Hihihier der a-a-a-lte Lüthi.
Klaus Zaugg
Ja, ja. Sie sind altersmilde geworden.
Marc Lüthi
So ein Unsinn, überhaupt nicht.
Klaus Zaugg
Doch. Sie sind es. Vor zehn Jahren wäre Jussi Tapola noch am Abend des Scheiterns gegen Gottéron von Ihnen persönlich entlassen worden.
Marc Lüthi
Ja, das mag sein. Aber das waren andere Zeiten.
Klaus Zaugg
Nein, ein anderer Marc Lüthi. Noch nicht altersmilde.
Marc Lüthi
Ich sagte doch: Ich bin nicht altersmilde.
Klaus Zaugg
Was ist es dann?
Marc Lüthi
Hm, vielleicht altersschlau.
Klaus Zaugg
Was letztlich aufs Gleiche hinausläuft: Der Trainer bleibt im Amt, weil Marc Lüthi nicht mehr der Gleiche ist wie vor zehn Jahren.
Marc Lüthi
Aber heute sind andere Zeiten.
Klaus Zaugg
Und doch hat der «wilde» Marc Lüthi funktioniert. Es ist immer wieder gut gekommen.
Marc Lüthi
Aber die Hockeywelt ist eine andere. Damals konnten höchstens drei oder vier Teams eine Meisterschaft gewinnen. Heute sind es sechs oder sieben.
Klaus Zaugg
Zu welcher Erkenntnis hat nun Ihre Altersschlauheit geführt, dass Sie Jussi Tapola im Amt belassen?
Marc Lühti
Er hat uns vorangebracht und diese positive Entwicklung wird weitergehen.
Klaus Zaugg
Trotz Ihrer Altersschlauheit sicherheitshalber noch einmal die Frage: Bleibt Jussi Tapola ganz, ganz sicher im Amt?
Marc Lüthi
Ja, ganz sicher.
Klaus Zaugg
Können Sie sagen: «Read my lips, er bleibt.»
Marc Lüthi
Ja.
Klaus Zaugg
Hat also das Scheitern gegen Gottéron keine Konsequenzen?
Marc Lüthi
Doch. Aber Sie müssen uns schon zwei oder drei Wochen Zeit für eine Analyse geben.
Klaus Zaugg
Welche Konsequenzen sind denkbar?
Marc Lüthi
Wie gesagt: Sie müssen uns noch etwas Zeit geben.
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Klaus Zaugg
Aber Obersportchef Martin Plüss werden Sie, nun altersschlau geworden, nicht dreinreden, oder?
Marc Lüthi
Nein, das werde ich nicht.
Klaus Zaugg
Haben Sie eine Erklärung für den saft- und kraftlosen Untergang im 7. Spiel?
Marc Lüthi
Nein, aber wir werden eine finden.
Klaus Zaugg
Darf ich mir noch eine etwas boshafte letzte Bemerkung erlauben?
Marc Lüthi
Nur zu.
Klaus Zaugg
Lausanne ist sicherlich glücklich, dass es gelungen ist, im letzten Moment vor Transferschluss noch den Playoff-Topskorer zu bekommen.
Marc Lüthi
Dominik Kahun ist ein sehr guter Spieler und hat bei uns letzte Saison 50 Punkte gebucht. In dieser Saison hat es leider nicht mehr gekappt.
Klaus Zaugg
Wenn der Trainer und ein Spieler aus irgendwelchen Gründen nicht mehr miteinander kutschieren können, dann muss halt der Spieler gehen.
Marc Lüthi
Sie sagen es.
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35 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mulumbi
27.03.2025 16:45registriert April 2024
Wunderbar, damit wäre auch diese Frage geklärt und ich hoffe darauf, dass das der letzte SCB Artikel der Saison 24/25 war. Danke schön.
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Dr no
27.03.2025 16:16registriert Mai 2018
Wieso sollten sie den Trainer entlassen ? Bern hat sich stabilisiert und es ist keine Schande gegen Fribourg nach einer engen Serie auszuscheiden. Ist ja nicht so, dass Bern das beste Team aller Länder, Ligen und Zeiten wäre. Aber vielleicht müsste man sich mal dem Kern des Teams zuwenden. Schwerey, Untersander, sind höchstens Durchschnitt. Können wir uns nun den anderen Teams zuwenden ? An KZA: Kein Bernerclub ist noch im Rennen. Ich weiss, dass das weh tut, aber auch die anderen Teams können spannende Artikel generieren. Danke !
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